Natürlich ist es einfach zu sagen, dass alles über Jesus erlogen und erfunden ist. Wer aber bereit ist, sich näher mit ihm auseinander zu setzen, merkt schon bald, wie viele Bereiche es im Leben von Jesus gibt, die keineswegs als erdichtet betrachtet werden können.
Zu offensichtlich war seine Gegenwart, zu mächtig sein Wirken, zu deutlich seine Botschaft, als dass dies mit einem müden Lächeln beiseite gelegt werden könnten.
Mach dir die Mühe und lerne das Unumstrittene über Jesus kennen. Verschaffe dir die Zeit und erfahre, was sich von Jesus öffentlich vor den Augen vieler Menschen abgespielt hat.
Es war nicht eine bestimmte soziale Schicht, oder eine in sich geschlossene Gruppe von Menschen, die Jesus ansprach.
Aus den verschiedensten Kreisen, vom einfachen Fischer bis zum gebildeten Pharisäer, vom weltoffenen Zöllner bis zum nationalistisch geprägten Zeloten, von der Prostituierten, die nur Sünderin genannt wurde bis zur vornehmen und wohlhabenden Frau, fanden sich Menschen, die bereit waren, Jesus zuzuhören und von ihm zu lernen.
Innerhalb kurzer Zeit gewann Jesus Menschen, die bereit waren, ihre eigenen Lebensvorstellungen aufzugeben, um ihm nachzufolgen. Diese Menschen erkannten, dass Jesus ihnen mehr zu geben hatte, als alles, was sie bisher kennengelernt hatten.
Schon bald, nach dem Jesus anfing, öffentlich aufzutreten, bildete sich eine Gegnerschaft.
Im Markusevangelium steht am Anfang des dritten Kapitels: Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen (Mk 3,6).
Im Lukasevangelium lesen wir, wie er nach seiner Taufe in der Synagoge seiner Heimatstadt anfing zur erklären, wer er ist. Dabei legte er die Herzenshaltung seiner Zuhörer offen. Sie wurden mit Wut erfüllt und wollten ihn am Rand der Stadt den Abhang hinunterstürzen (Lk 4,28-30).
Im Johannesevangelium wird berichtet, wie die Juden mehrmals Steine aufhoben, um ihn zu steinigen (Joh 10,31).
Diese Feindschaft wurde im Laufe seines Lebens immer stärker. Keine Methode blieb unversucht, um ihn zu Fall zu bringen.
Über keinen Menschen werden so viele und so aussergewähnliche Wunder berichtet, wie über Jesus.
Es gab keine Krankheiten und keine Leiden, die Jesus nicht heilen konnte, weder Qualen noch Mondsüchtige noch Besessene noch Blinde, noch Gelähmte, noch Aussätzige.
Alle wurden von ihm geheilt, so dass sich sein Ruf weit über die Landesgrenzen ganz Syrien hindurch ausbreitete (Mt 4,23-25).
Auch andere Machttaten werden von ihm berichtet: Er konnte den Sturm stillen, mehr als fünftausend Menschen mit nur fünf Broten und zwei Fischen ernähern und Tote auferwecken.
Eine Frau musste nur sein Gewand anrühren, um von einer zwölfjärigen Krankheit geheilt zu werden (Mk 6,56).
Mit seinen messerscharfen Reden, versetzte Jesus nicht nur das Volk ins Staunen und brachte seine Feinde zum Schweigen, er offenbarte seine göttliche Herkunft.
Als bei einer Gelegenheit ein Gelähmter vor ihm auf dem Boden lag, fragte er Jesus:
Ist es leichter, zu dem Gelähmten zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause! Der Mann stand sofort auf, nahm seine Tragbahre und ging vor aller Augen weg. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten: So etwas haben wir noch nie gesehen (Mk 1,9-12).
Seine Reden bleiben bis heute scharfsinnig, herausfordernd, furchtlos, aber auch einfühlsam, ermutigend und kraftvoll.
Trotz permanenter Ueberwachung und unablässiger Beobachtung, konnte niemand Jesus eine Schuld, eine Sünder oder ein Vergehen vorwerfen.
Als die Juden nach wiederholten versuchen wieder einmal die Steine aufhoben, um ihn zu steinigen fragte er sie:
Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott (Joh 10,32-33).
Es gab nichts, dass sie ihm vorwerfen konnten.
Selbst Pilatus musste mehrfach betonte, dass er keine Schuld an ihm finde (Joh 18,38 + 19,6).
Niemand konnte es verstehen, niemand hatte es erwartet.
Erst noch zog Jesus triumphierend in Jerusalem ein. Alles sah so aus, als würde er gleich seine Königsherrschaft antreten.
Doch dannging alles schnell. Es konnten keine eindeutigen Anklagen gegen ihn vorgebracht werden und Pilatus war von seiner Schuld auch nicht überzeugt, trotzdem wurde er verspottet, gehänselt und geschlagen.
Das gleiche Volk, das ihm noch vor wenigen Tagen im Tempel lehrend zugehört hatte, stand jetzt da und schrie solange zu Pilatus: Kreuzige ihn! bis er nachgab (Joh 19,15-16).
Derjenige, der vielen geholfen hatte, Unzählige aus diesem Volk heilte, und nie mit dem Schwert drohte, starb am Kreuz wie einer, der die schlimmsten Verbrechen der Welt verübt hätte.
Mit der Kreuzigung war die Sache nicht erledigt. Die Soldaten, die die Aufgabe hatten, das Grab zu bewachen, um einen Diebstahl zu verhindern, mussten berichten, wie sie ein Erdbeben und das Erscheinen eines Engels so erschreckte, dass sie wie Tote umfielen.
Das Grab war offen und leer.
Dem Hohen Rat blieb nichts anderes übrig, als die Soldaten mit Geld zu beschwichtigen, damit sie sagten, die Jünger stahlen den Leichnam, als wir schliefen (Mat 28,11-15).
Es gibt verschiedene ausserbiblische Zeugnisse über das Leben Jesus:
- Eines kommt vom jüdischen Geschichtsschreiber Flavius Josefus, 37-100 n. Chr.
- Ein weiterer ist der römische Historiker und Senator Publius Cornelius Tacitus, 55-117 n. Chr.
Ferner sind Berichte über Jesus bzw. Christen zu finden von:
- Gaius Plinius Caecilius Secundus, 61-113 n. Chr.
Römischer Konsul von Pontus und Bithynien, der zahllose Christen hinrichten liess. - Gaius Tranquillus Sueton, 69-122 n. Chr.
Generalsekretär unter dem römischen Kaiser Hadrian. - Mara Bar Serapion, um 70 n. Chr.
Syrischer Stoiker. - Hegesippus 100-180 n. Chr.
Jüdischer Schriftsteller, erster Kirchenhistoriker nach Lukas, zitiert von Eusebius von Caeserea - Lukian von Samosata, 120-180 n. Chr.
Syrischer Schriftsteller und Zyniker, der seine Texte auf Griechisch verfasste.